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Meeresschutz ist Küstenschutz – Der Lebensraum Meer und seine Bedeutung für unser Leben

„Ich liebe das Meer wie meine Seele, denn das Meer ist meine Seele.“

Diesem Zitat von Heinrich Heine kann ich als Hamburgerin nur zustimmen. Am 8. Juni, dem Welttag der Ozeane, lud die KAS Hamburg ein, um über Meeresschutz zu sprechen und bat mich in diesem Zusammenhang um eine Einführung in das Thema.

Wenn man wie ich in Hamburg – so nah an der Küste aufwächst – dann hat man eine besondere Beziehung zum Meer. Die Küste und das Wasser mögen für mich persönlich ein Ort zum Krafttanken sein. Für Millionen von Menschen auf der ganzen Welt ist das Meer aber so viel mehr. Das Meer ist Heimat und finanzielle Lebensader zugleich.

Menschen in Nord und Süd, Ost und West gehen eine symbiotische Beziehung mit dem Meer ein. Geht es dem Meer gut – geht es den Menschen gut. Wir Küstenkinder wissen, wie empfindlich diese Beziehung ist. Klimawandel, Verschmutzung und Überfischung setzen dem fragilen Ökosystem Meer enorm zu. Forscherinnen und Forscher wie Prof. Dr. Antje Boetius, Dr. Olaf Müller und Dr. Kim Cornelius Detloff, die u.a. Gäste bei der Debatte waren, warnen seit Jahren, dass wir unsere Augen vor diesen Herausforderungen nicht schließen dürfen.

Auch bei der CDU wissen wir: Wir tragen Verantwortung für unsere Erde. Der Klimaschutz und der Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen sind für uns Christdemokraten wegen unserer Werteorientierung ethische Pflicht und Herzensanliegen zugleich. Nach unserem Selbstverständnis als christdemokratische Union müssen wir alles tun, um unseren Kindern die Welt ein Stück besser zu hinterlassen als wir sie vorgefunden haben. Unbedingte Voraussetzung dafür ist die Bewahrung von Umwelt und Natur.

Die Erderwärmung ist eine globale Bedrohung. Die Weltgemeinschaft kann ihr nur gemeinsam begegnen. Als Industrieland hat Deutschland eine große Verantwortung. Unser Beitrag zum Pariser Abkommen ist Klimaneutralität im Jahr 2045.

Der Beitrag darf nicht durch eine Deindustrialisierung Deutschlands erfolgen – dieser Weg würde in Deutschland zu Verwerfungen führen, keine Nachahmer finden und der globale Klimaschutz würde dadurch beschädigt. Der Beitrag besteht vielmehr darin, dass wir zeigen: Wohlstand und starke Wirtschaft einerseits sowie Klimaschutz andererseits können in Einklang gebracht werden. Es gilt, entlang der Grundsätze der sozialen und ökologischen Marktwirtschaft Ludwig Erhards „Wohlstand für Alle“ mit dem Weg zur Klimaneutralität zusammenzubringen.

Die Weltmeere bedecken mehr als 70% der Erdoberfläche und sind für die Menschheit von elementarer Bedeutung. Zum einen sind sie einzigartige Ökosysteme und damit Heimat unzähliger Tier- und Pflanzenarten. Zum anderen bilden die in den Meeren vorkommenden Fischbestände für Milliarden Menschen eine wichtige Einkommens- und Nahrungsquelle.

Hinzu kommt, dass die Ozeane der weltweit wichtigste Sauerstoffproduzent sind und zeitgleich als gigantische Kohlenstoff- und Wärmespeicher fungieren. Sie haben bisher mehr als 90% der atmosphärischen Erhitzung aufgenommen, fast ein Drittel der menschengemachten CO2-Emissionen absorbiert und tragen somit in hohem Maße zur Stabilität unseres Klimasystems bei. 50% des Sauerstoffs, den wir atmen, stammt aus den Meeren.

Eine weitere wichtige Rolle spielen die Meeresökosysteme beim Küstenschutz. Die den Küsten vorgelagerten Korallenriffe und Mangrovenwälder bilden eine natürliche Barriere und schützen die Ufer vor Sturmfluten und Tsunamis. Nach Aufzählung all dieser Fakten sehen wir also, wie wichtig ökologisch intakte Weltmeere für die Menschheit sind.

Trotz der großen Bedeutung der Meere für die Menschheit befinden sich die Ozeane aufgrund unseres Handelns in einer Krise. Grund sind, wie eingangs erwähnt: Klimawandel, Übernutzung, Verschmutzung und Ökosystemzerstörung. Diese führen zu einer kumulativen Überlastung der Meere. In der Konsequenz ist die Artenvielfalt in den Ozeanen bedroht, was auch für uns Menschen drastische Folgen haben kann. Es ist daher überaus wichtig, beispielsweise mit Meeresschutzgebieten wertvolle Erhaltungs- und Rückzugsräume für Meereslebewesen zu schaffen. Sehr zu begrüßen ist der Beitritt Deutschlands zur High Ambition Coalition for Nature and People, einer Gruppe von Ländern unter Führung Frankreichs und Costa Ricas mit dem Ziel, mindestens 30% der Weltmeere und der Landflächen bis spätestens 2030 unter Schutz zu stellen.

Der Schutz der Meere betrifft nicht nur uns in den Küstenregionen, sondern uns alle. In Deutschland. In Europa. Im globalen Norden wie im globalen Süden. Aktuell sind nur ca. 7% der Weltmeere geschützt. Die bestehenden internationalen Regelungen zur Ausweisung, zum Management, zum Monitoring und zur Durchsetzung von Schutzgebieten oder zum Schutz der Biodiversität auf Hoher See erzielen bisher nicht den notwendigen Wirkungsgrad in der Umsetzung. Es fehlt bislang ein durch die internationale Staatengemeinschaft geschaffenes verbindliches und effektives Regelwerk, das den Schutz der Biodiversität jenseits der nationalen Zuständigkeiten zum Ziel hat. An einem Hochseeabkommen zu diesem Zweck wird zurzeit im Rahmen der UN gearbeitet. Das ist wichtig und richtig. Wir müssen aber mit noch größerer Vehemenz, mit noch größerer Motivation für den Schutz der Ozeane kämpfen – zum Wohle der gesamten Menschheit. Wenn wir eins in den Jahren seit Beginn der Coronapandemie gelernt haben, dann doch, dass wir noch stärker auf die Wissenschaft hören müssen.

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