Wenn man verzweifelten Familien gegenübersitzt, die einen Teil ihrer Liebsten auf bestialische Weise verloren haben und ein anderer Teil von Terroristen vor mittlerweile mehr als 5 Wochen verschleppt wurde, wird einem selbst das leise Stöhnen über die eigene Anstrengung und Situation in Deutschland sehr unangenehm. Dieses unermessliche Leid und diese sadistische Brutalität sind nicht vorstellbar, unmenschlich. Bei uns im Bundestag waren 5 Familien aus einem Kibbuz nahe der Grenze zu Gaza, die am 7. Oktober von den Hamas-Terroristen überfallen wurden. Insgesamt vermissen sie 13 Angehörige, die Jüngste ist ein 3-Jahre altes Mädchen. Es gibt keine Lebenszeichen, keine Nachricht. Das letzte, was die Angehörigen haben, sind verzweifelte Textnachrichten von den Handys mit Bitten um Hilfe, Hören der Terroristen in den Nachbargebäuden, Schreie, unglaubliche Angst. Und dann bricht die Kommunikation abrupt ab. Was dann geschah, zeigen die Videos und Fotos. Schleif-Blutspuren, geschändete Körper der Verwandten. Und das Fehlen der anderen. Israel geht es um die Sicherung der eigenen Existenz und ein Verhindern, dass die Hamas diese Taten noch einmal wiederholen kann. Die Hamas ist wie der IS. Und der Überfall am 7. Oktober ein Pogrom. Es geht für uns westliche Länder und insbesondere Deutschland darum, alles zu versuchen, diesen Konflikt nicht weiter eskalieren zu lassen und die Geiseln, noch immer 240 Menschen, frei zu bekommen. Aber auch darum, die humanitäre Situation in Gaza im Blick zu haben und die Zivilbevölkerung dort zu schützen. Auf welche Weise das in Zukunft gelingen kann, ohne den Terror zu stärken, finanziell und materiell, müssen wir uns gut anschauen. Eine Finanzierung weiter über die UNRWA der Vereinten Nationen kann ich mir nicht vorstellen.
Geiseln in Gaza – ein Treffen mit Familien
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