„Integration endet nicht mit der Forderung zum Erlernen der deutschen Sprache, sondern umfasst auch die Achtung vor den ukrainischen Werten, zu denen Kultur und Muttersprache zählen“, sagt Franziska Hoppermann, „das sollten wir bei all unseren Bemühungen um die geflüchteten ukrainischen Menschen nicht vergessen.“ Die CDU-Bundestagsabgeordnete traf im Rahmen einer Frauen Union-Veranstaltung die ukrainische Konsulin, Olha Novytska, in Hamburg und tauschte sich mit ukrainischen Frauen und Geflüchteten zum Jahrestag des Kriegs gegen die Ukraine aus.
„Der russische Angriffs-Krieg auf die Ukraine hat Europa verändert; auch unser Leben in Deutschland bleibt davon nicht folgenlos“, sagt Hoppermann weiter, „unser Augenmerk sollten wir am Jahrestag auf die Situation der Flüchtlinge legen.“
Derzeit suchen täglich etwa 60 ukrainische Menschen Schutz in der Hansestadt. Viele planen schon jetzt eine Rückkehr nach Kriegsende. Doch bis es so weit ist, sollen sie in Deutschland Fuß fassen. Dabei werden sie beispielsweise von der ukrainischen Psychologin Liliia Lukianenko im Frauen-Treffpunkt e.V. Anlauf- und Beratungsstelle Hannover unterstützt. „Wir müssen zwischen Nothilfe und langfristiger Integration unterscheiden“, sagt Lukianenko. Was jetzt dringend benötigt werde, sind Kitaplätze und Sprachschulen. Ebenso adäquate Unterkünfte.
„Meiner Kenntnis nach wollen 65 Prozent der jetzt nach Deutschland geflüchteten Ukrainer zurück in ihre Heimat“, sagt Konsulin Olha Novytska, „doch es wird Jahre dauern, bis Städte wie Mariupol wieder aufgebaut sind. Die Ukrainerinnen wollen sich in Deutschland einbringen und vor allem hier arbeiten.“ Bis dahin haben sie ein neues Leben in Deutschland, möglicherweise auch eine neue Heimat hier gefunden. „Wir haben aus den Fehlern der ersten großen Flüchtlingskrise gelernt, haben die Strukturen angepasst“, entgegnet Hoppermann, „aber es ist eine enorme Herausforderung, in so kurzer Zeit bei stark begrenztem Wohnraum die Flüchtlinge angemessen unterzubringen, Kita- und Schulplätze zu schaffen und Sprachschulen aufzubauen. Insbesondere die schnelle Anerkennung der Berufsabschlüsse und Integration in den Arbeitsmarkt sind ein wichtiger Schlüssel. Hier ist noch Luft nach oben.“
Bildunterschrift:
Foto 1: Franziska Hoppermann (links) mit Konsulin Olha Novytska. Foto: Kuchenbecker/CDU