Wie finde ich meine Identität, wenn ich einen Migrationshintergrund habe und in Deutschland geboren bin und lebe? Und was hat deutsche Innenpolitik mit Europa zu tun? Welchen Sinn hat die Europäische Union? Was kann Europa Positives leisten? Diese Fragen habe ich im Rahmen einer Veranstaltung zum Europa-Tag mit Frau Szczypułkowska-Horvath (Botschaftsrätin des polnischen Generalkonsuls), Lars Becker (Europa-Union) und Iftikhar Malik (Hamburger Bürgerschaft, SPD) diskutiert.
Auf Einladung der Stadtteilschule Poppenbüttel haben wir uns gemeinsam den Fragen der rund 150 Schülerinnen und Schüler gestellt. Dabei beschäftigten uns besonders die Migrationspolitik, die Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen in Polen und Deutschland, „Traum und Ziel von einem geeinten Europa“ verbunden mit einem besseren Leben und die damit einhergehenden Herausforderungen. Und: Wie können wir Humanität in der Flüchtlingspolitik weiter garantieren? Der Druck, Flüchtlinge weiter aufzunehmen, ist derzeit so hoch wie seit 2015 nicht mehr. Weitere Themen waren das Schengener-Abkommen sowie die polnischen-deutschen Beziehungen.
Der Gedanke an Einheit und Frieden in Europa sorgte am 9. Mai 1950 dafür, dass Robert Schuman die Europäische Union als eine Idee für die politische Zusammenarbeit länderübergreifend vorstellte. Der Gedanke, geeint, stark und verbündet zu sein, trägt uns auch noch heute. Leider verliert Deutschland durch die derzeitige schwache Europa-Politik der Bundesregierung und die mangelnde Führungsrolle Deutschlands seine Stärke und büßt immer mehr seine Leitfunktion ein.
Besonders wichtig war mir bei diesem Besuch, dass wir die Idee, den Sinn und Zweck sowie den Stellen-Wert der EU im globalen Geschehen besprechen konnten. Das Interesse der jungen Menschen daran war groß; ebenso wie die Themen Identität und Klimaschutz. Unsere Aufgabe als politisch aktive Menschen und auch als Elterngeneration ist es, den europäischen Gedanken besonders an die Jüngeren weiterzutragen. Er ist der Friedensgarant für unseren Kontinent. Und deshalb vor allem im Interesse der kommenden Generationen.
Foto: Im Rahmen des Europa-Tages besuchte ich zusammen mit weiteren Politikern die Stadtteilschule Poppenbüttel.