„Wir haben keine Luft mehr bekommen. Da war ja keine Luft mehr. Alles war weggefressen vom Feuer.“ – so ein Zeitzeuge über die „Operation Gomorrha“.
„Operation Gomorrha“ – für was steht das eigentlich?
Unter diesem Codenamen starteten Briten und Amerikaner in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli 1943 eine Reihe von schweren Luftangriffen auf Hamburg, die die Stadt zehn Tage lang in Angst und Schrecken versetzte.
Bedingt durch Hitze, Trockenheit und die Architektur der Stadt, entwickelte sich bei einem besonders schweren Angriff in der Nacht vom 27. auf den 28. Juli 1943 das Phänomen eines Feuersturms. Zehntausende Brände vereinten sich zu riesigen Flächenbränden, in deren Zentrum bis zu 1.000 Grad herrschten. Die Menschen erstickten in ihren Kellern, verbrannten und verglühten auf der Straße. Die Anzahl der Todesopfer ist bis heute nicht genau festzustellen. Man schätzt, dass etwa 35.000 bis 40.000 Menschen ums Leben gekommen sind, darunter rund 22.500 Frauen und 7.000 Kinder. Rund 750.000 Hamburger wurden obdachlos.
Die „Operation Gomorrha“ hat unsere Heimatstadt in Schutt und Asche gelegt. Die Spuren sind bis heute sichtbar. Wir sehen – heute mehr denn je: Im Krieg, da gibt es nur Verlierer.
Die Gräueltaten der Nazis machen auch 78 Jahre nach Kriegsende fassungslos. Das Nazi-Regime brachte unermessliches Leid für Millionen von Jüdinnen und Juden. Es steht in unser aller Verantwortung mit Vehemenz und Leidenschaft dafür zu kämpfen, dass sich dieses dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte nicht wiederholt und wir Antisemitismus und Diskriminierung keinen Nährboden in Deutschland bieten.
Am Wochenende nahm ich an einer Gedenkveranstaltung in Hamburg teil, um den anderen Opfern dieses Krieges zu gedenken. Der Zivilbevölkerung. Die „Operation Gomorrha“ richtete sich gezielt an die Bevölkerung. Man nahm die Massentötung der Bürgerinnen und Bürger Hamburgs und die Zerstörung der Stadt in Kauf. Im Schmerz über dieses unermessliche Leid sind wir bis heute vereint.