Diese Woche wurden beim Behörden Spiegel verschiedene Impulse zum Thema „Digitale Transformation unserer Verwaltungsstrukturen“ präsentiert. Einen dieser Impulse durfte ich im Rahmen eines Parlamentarischen Frühstücks geben.
Für mich hängt eine schnellere Digitalisierung und Transformation der Verwaltung an drei entscheidenden Punkten: Das Ressortprinzip muss hier abgeschafft werden. Es darf nicht mehr jedes Ministerium sein eigenes Ding machen, die Kompetenzen gehören in einem echten Digitalministerium gebündelt. Und dazu gehören auch die Haushaltsmittel. Denn wer die Musik bezahlt, bestimmt auch, was gespielt wird. Dazu gehören dann auch einheitliche Standards und professionelles Projektmanagement und eine richtige Steuerung. Und zu guter Letzt müssen die IT-Fachkräfte zentral für die Bundesebene rekrutiert und ausgebildet werden. Auch die Gremien zwischen Ländern und dem Bund gehören so reformiert, dass sie echte Standards setzen und Entscheidungen treffen können.
Zum Thema Nachhaltigkeit ergänzte ein Vertreter aus dem ITZ Bund: Über die Modernisierung der Rechenzentren in Behörden durch Cloud-Systeme kann sowohl der Herausforderung der Nachhaltigkeit als auch dem Fachkräftemangel begegnet werden. Schon heute können 60-70% der Prozesse in Rechenzentren automatisiert werden. Dies führt sowohl zu einer effizienten Auslastung der Hardware als auch zu einem gezielteren Einsatz der vorhandenen Personalressourcen. In der heutigen Umgebung werden viele Ressourcen durch komplexe Prozesse gebunden, die wir durch eine effizientere und modernere Aufstellung den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stellen möchten.
Auch interessant und wichtig zugleich: Über diesen Weg können 30% Energie eingespart werden und somit unser gemeinsames Ziel einer nachhaltigen Zukunft grundlegend unterstützen.
Allerdings zeigen die Impulse der verschiedenen Sprecher aus Bund, Land und Kommunen, dass neben der technischen Umstellung ebenfalls ein Aufbrechen alter Strukturen sowie ein genereller „Mindsetchange“ in unserer politischen Landschaft notwendig sind. Eine digitale Funktionsfähigkeit ist unumgänglich, um als Wirtschaftsstandort langfristig attraktiv zu bleiben. Dabei unterstützt eine fundierte Kooperation innerhalb Europas und sichert uns über die daraus folgende Zuwanderung von Fachkräften kontinuierliches Wirtschaftswachstum. In diesem Zuge kann die Politik von der Agilität der deutschen Wirtschaft lernen, um eine gute und zügige Umsetzung zu ermöglichen.
Da die öffentliche Verwaltung größtenteils aus einzelnen, kommunalen Verwaltungen besteht, wünschen wir uns eine politische Fokussierung der Digitalisierung auf Bundesebene. Diese kann von dort gezielt in die Kommunen ausstrahlen, um den klassischen „Weg zum Amt“ zeitnah nachhaltig digital gestalten zu können.