Moin! Ich bin Theresa, eine Schülerpraktikantin aus Hamburg-Volksdorf. Für mein Betriebspraktikum in der 11. Klasse darf ich Frau Hoppermann auf ihren politischen Wegen im Bundestag und im Wahlkreis in den kommenden drei Wochen begleiten.
Zu Beginn des Praktikums war ich zwar noch unsicher, was auf mich zukommen würde, aber eine herzliche Begrüßung am Montagmorgen konnte mir alle Nervosität nehmen. Mit einem Kaffee in der Hand lernte ich nach und nach das Team kennen und bekam eine informative Einführung in meine Aufgaben und die Termine, die ich miterleben würde. Eine exklusive Führung durch die Bundestagsgebäude, dem Paul-Löbe-Haus, dem Elisabeth-Lüders-Haus und dem Reichstagsgebäude, half mir, die Verteilung der Mitglieder des Bundestages, den Aufbau der Räumlichkeiten und die interessanten künstlerischen Werke hier besser zu verstehen, auch wenn mir die Orientierung dennoch weiter schwerfällt.
Am Dienstag durfte ich an der Sitzung der AG Digitales, die im Büro liebevoll AG Digi genannt wird, teilnehmen. Die Fraktion stimmt sich hierbei über ihre Positionen für die kommende Ausschusssitzung ab. Die AG lief aber anders als normal ab: Frau Hoppermann nahm am „Visitors Day“ der Air Defender 2023 Übung am Luftwaffenstützpunkt in Jagel teil, sodass sie leider nicht präsent sein konnte. In so einem Fall wird das Zuhören zur Aufgabe der Mitarbeiter. Gemeinsam haben wir die Arbeitsgruppe zu den Themen der Fernerkennung biometrischer Daten und der Vorstellung des Mobility Data Space durch einen Gast aufmerksam verfolgt. Beim Zuhören wird deutlich, wie viele Themen eigentlich behandelt werden und wie wichtig es ist, sich in den Positionierungen auf die Arbeit der eigenen Fraktion verlassen zu können.
Im Digitalausschuss am nächsten Tag wurde über viele Themen beraten. Zunächst wurde über bereits verhandelte Themen abgestimmt, dann stellte ein Gast den Cyber- und Kommunikationsraum der Bundeswehr vor. Anschließend wurden die Vergabe der Rundfunkfrequenzen nach 2030 und ein Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion über die Digitalisierungspolitik diskutiert. Die Redezeiten waren streng limitiert – fünf Minuten pro Fraktion zu einem Bereich.
Die Woche war insgesamt spannend und voll getaktet. Dabei durfte ich zwei Plenumssitzungen beiwohnen, bei Besuchen von Schulklassen dabei sein, habe Parlamentsfernsehen geguckt und einem Interview einer Studentin der Politikwissenschaften über die Social Media Strategie der Abgeordneten zugehört. Die Sitzung der Gruppe der Frauen über Digitalisierung im Hinblick auf frauenpolitische Themen hat mir besonders gut gefallen. Die Stimmung war familiär und betonte für mich im Besonderen den Umstand, dass Frauen auch politisch zusammenhalten müssen.
Am Donnerstagnachmittag dann die Überraschung! Ein Hammelsprung wurde ausgelöst in der Frage, ob Bundesfinanzminister Christian Lindner der Parlamentssitzung beiwohnen muss. Für mich war das besonders aufregend, so eine Begebenheit passiert selten.
Im Laufe der Woche wird mir zudem klar: Beziehungen sind unersetzlich in der Politik. Auf den Wegen durch das Paul-Löbe-Haus wird Frau Hoppermann von unzähligen Personen begrüßt, kurze aber immer sehr freundliche Gespräche entstehen. Zwar ist man innerhalb der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am stärksten vernetzt, aber die Atmosphäre zwischen den Fraktionen bleibt freundlich. Trotz Unterschiede in den politischen Positionen ist die konstruktive Zusammenarbeit zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger am wichtigsten, so wünscht sich Frau Hoppermann die Zusammenarbeit im Bundestag. Demokratie gestaltet sich nach meiner Wahrnehmung kleinschrittig und aufwendig, nichtsdestotrotz ist sie unglaublich wertvoll.
Schon in dieser Woche habe ich viele einzigartige Impressionen mitnehmen können – ich freue mich auf die Nächsten!