Beim 67. Hafenfrühstück in der Landesvertretung Hamburg wurde ein wichtiger Aspekt beleuchtet: Die zunehmende Bedeutung des Schiffbaus in China im Vergleich zum rückläufigen Kurs des deutschen und europäischen Marktes. Diese Entwicklung hat erhebliche Auswirkungen auf die Geopolitik, insbesondere für ein Land wie Deutschland, das schon immer über das Meer hinweg gehandelt hat.
Dr. Reinhard Lüken, Mitglied des Vorstands des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik e.V., sprach ausführlich über diese Thematik. Angesichts der bevorstehenden Europawahlen betonte er die Notwendigkeit einer europäischen Perspektive, um den Rückgang deutscher Unternehmen auf dem Schiffbau-Markt zu stoppen oder umzukehren. Es geht auch in diesem Bereich um Resilienz und Krisenfestigkeit. Die Überzeugung der Europäer seit Ende der 90er Jahre, den Schiffbau rein dem Markt zu überlassen, und dass das Wachstum des chinesischen Marktes keine Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen haben würde, hat sich als falsch erwiesen. China subventioniert den Schiffbau derart massiv, dass europäische Mitbewerber nicht mithalten können.
Neben der Verteidigungsfähigkeit ist eben auch eine resiliente Wirtschaft von immenser Bedeutung. Die Möglichkeit, die Verschiffung von Waren aufrechterhalten zu können, gehört dazu.
Das Hafenfrühstück bot eine gute Plattform, um die aktuellen Herausforderungen und Chancen im Schiffbau zu diskutieren. Es unterstrich die Bedeutung einer gemeinsamen Strategie auf europäischer Ebene, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Schiffbauindustrie zu stärken.